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Die Leber

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Die Schatzkammer und gleichzeitig die Entgiftungsstation unseres Körpers ist die Leber. Aber das ist noch lange nicht alles was das Organ rechts oben im Bauch zu bieten hat. Hier erfährst du mehr über die vielfältigen Aufgaben dieses spannenden Organs.

Schatzkammer

Werden Nährstoffe im Darm aufgenommen, werden diese direkt in die Leber weitergeleitet. Hierfür gibt es sogar eine Vene, die den Darm und die Leber direkt verbindet – die sogenannte Pfortader. Die Leber speichert Zucker, Fette, Vitamine und Spurenelemente.

Kraftwerk

Unsere Zellen brauchen Energie, damit sie funktionieren. Eine Form von Energie ist Zucker. Diesen können die Zellen über das Blut aufnehmen. Dafür ist es wichtig, dass immer genug Zucker im Blut unterwegs ist. Wenn wir gerade gegessen haben, wird der Zucker direkt aus dem Darm in das Blut aufgenommen. Aber was passiert, wenn wir nichts essen?

Dann kommt die Leber ins Spiel. Sie setzt Zucker aus den gespeicherten Vorräten frei und sorgt so dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht zu weit sinkt. Sie kann nicht nur Zucker freisetzen, sondern auch Energie aus Fetten oder Eiweißen gewinnen.

Eiweißfabrik

À propos Eiweiße: die Leber kann auch selber bestimmte Eiweiße herstellen. Diese dienen zum Beispiel zur Bekämpfung von Entzündungen. Ein anderes Eiweiß, das in der Leber produziert wird, sorgt dafür, dass die Flüssigkeit in den Adern bleibt und wir nicht überall Wassereinlagerungen bekommen.

Wundversorgerin

Mit Vitamin K aus der Nahrung produziert sie wichtige Bestandteile der Blutgerinnung. Wenn diese Funktion ausfällt, wird das Blut „zu dünn“ und Wunden bluten länger.

Fettlöserin

Die Leber ist auch für die Bildung der Galle zuständig. Mit ihr werden Abfallstoffe an den Darm abgegeben. Sie hat aber noch andere Aufgaben: sie neutralisiert den sauren Magensaft, damit die Darmschleimhaut keinen Schaden nimmt und löst die Fette in der Nahrung auf, sodass diese aufgenommen werden können. Die Leber produziert etwa 700 ml Galle/Tag. Sie gibt diese direkt an den Darm ab oder speichert sie in der Gallenblase.

Entgiftungsstation

Eine wichtige und bekannte Funktion der Leber ist die Entgiftung. Ein Beispiel, dass allen geläufig sein sollte, ist Alkohol. Wenn wir Alkohol trinken landet er im Blut und damit auch in der Leber. Hier wird der Alkohol schrittweise abgebaut. Bei diesem Abbauprozess entstehen giftige Zwischenprodukte, welche die Leber schädigen. Wenn wir zu viel Alkohol trinken, schafft die Leber es nicht, diese Zwischenprodukte rechtszeitig abzubauen und die Leber nimmt auf Dauer Schaden.

In der Leber werden jedoch nicht nur körperfremde Stoffe abgebaut, sondern zum Beispiel auch der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin). Dieser transportiert normalerweise den Sauerstoff in den roten Blutkörperchen. Wenn die roten Blutkörperchen abgebaut werden, weil sie zu alt geworden sind, wird das Hämoglobin mit dem Blut in die Leber transportiert. Hier wird es umgebaut, damit es wasserlöslich wird und mit der Galle über den Darm ausgeschieden.

Wie kann die Leber untersucht werden?

In der körperlichen Untersuchung kann durch Tasten oder mithilfe des Stethoskops eine Lebervergrößerung festgestellt werden. Auch kann es bei Erkrankungen der Leber zu anderen Symptomen kommen, die man auf den ersten Blick feststellen kann, zum Beispiel gerötete Handflächen oder bei Männern eine verminderte Behaarung auf Bauch und Brust. Diese Zeichen sind aber sehr unspezifisch, das heißt sie müssen nichts mit der Leber zu tun haben.

Außerdem können die Produkte, die von der Leber produziert werden, direkt oder indirekt im Blut gemessen werden. Das Albumin ist ein Eiweiß, das in der Leber gebildet wird. Ist das Albumin im Blut erniedrigt, kann das einen Hinweis auf eine Leberfunktionsstörung sein. Wie schon beschrieben ist die Leber auch für die Blutgerinnung zuständig. Der sogenannte INR-Wert gibt Auskunft darüber, wie die Blutgerinnung funktioniert. Ist der Wert erhöht, braucht das Blut länger als gewöhnlich zum gerinnen – das Blut ist „zu dünn“. Auch das kann auf eine Leberfunktionsstörung hindeuten. Dieser Wert kann allerdings auch durch Medikamente erhöht sein!

Wenn eine Entzündung der Leber vermutet wird, können noch andere Werte im Blut bestimmt werden. Hierzu zählen zum Beispiel Autoimmunantikörper oder Antikörper gegen Krankheitserreger wie zum Beispiel das Hepatitis B-Virus.

Eine weitere wichtige Untersuchungsmethode ist die Ultraschalluntersuchung. Hier kann zum Beispiel eine Vernarbung der Leber (eine sogenannte Leberzirrhose) nachgewiesen werden. Außerdem gibt es manchmal gutartige oder bösartige Tumore in der Leber. Auch diese können gut mit Ultraschall untersucht werden.

Bei manchen Fragestellungen wird auch ein MRT (Magnetresonanztomographie) der Leber gemacht. In seltenen Fällen, zum Beispiel bei einer unklaren Entzündung der Leber, wird eine Probe von der Leber entnommen und diese weiter untersucht.

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