Unser Herz, der wichtigste Muskel unseres Körpers, versorgt unsere Zellen mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff. Das Organ ist ungefähr so groß wie deine Faust und pumpt dein ganzes Leben lang etwa 60-80 Mal pro Minute (das sind über 3 Milliarden Mal bis zu deinem 85.Lebensjahr!). Es liegt zwischen den Lungen in der Mitte des Brustkorbes. Hier erfährst du, wie es funktioniert.
Inhalt
Aufbau
Das Herz funktioniert wie eine Pumpe, die das Blut im Körper verteilt. Eigentlich besteht es aus zwei Pumpensystemen. Das rechte Herz pumpt das Blut in die Lunge und das linke Herz verteilt das Blut im Körper. Jede Herzhälfte besteht aus zwei Anteilen. Die kleineren Anteile sind die „Vorhöfe“, die größeren „Kammern“.
Zwischen den Vorhöfen und den Kammern verhindern sogenannte „Segelklappen“, dass das Blut in die falsche Richtung zurück fließt. Die Klappen werden so genannt, weil die Klappen wie Segel an Haltefäden befestigt sind.
Das Blut verlässt das Herz aus den Herzkammern und wird in Arterien gepumpt. Arterien sind die Adern, die vom Herzen weg führen. Zwischen den Arterien und den Herzkammern verhindert die sogenannten „Taschenklappen“ den Rückstrom des Blutes. Die Taschenklappen sind nicht an Fäden befestigt. Die Adern die zum Herzen zurückführen werden Venen genannt.
Blutfluss durch das Herz
Wenn das Blut aus dem Körper am rechten Herzen ankommt, fließt es zunächst in den rechten Vorhof.
Von hier aus wird es in die rechte Herzkammer weiter transportiert. Zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer liegt eine Segelklappe (die sogenannte Trikuspidalklappe).
Die rechte Herzkammer pumpt das Blut durch eine Taschenklappe (die sogenannte Pulmonalklappe) in die Lunge. Hier wird es mit Sauerstoff beladen. Außerdem wird Kohlenstoffdioxid abgegeben.
Aus der Lunge wird das Blut in den linken Vorhof gepumpt. Von hier aus gelangt es durch eine weitere Segelklappe (die Mitralklappe) in die linke Herzkammer.
Die linke Herzkammer pumpt das Blut in den Körper. Eine Taschenklappe (die Aortenklappe) sorgt dafür, dass das Blut nicht in die linke Herzkammer zurück fließt.
Die Zellen des Körpers nehmen Nährstoffe und Sauerstoff aus dem Blut auf und geben Kohlenstoffdioxid ab.
Wie bereits beschrieben ist das Herz eine Pumpe und diese hat einen hohen Energieverbrauch. Daher ist es sehr wichtig, dass auch der Herzmuskel gut durchblutet wird. Dafür sorgen die Herzkranzgefäße. Diese zweigen von der Hauptschlagader ab, gleich nach dem Ausgang aus dem linken Herzen und werden so bei jeden Herzschlag mit frischem Blut versorgt.
Steuerung des Herzschlages
Der Taktgeber des Herzens ist der sogenannte Sinusknoten, der im rechten Vorhof sitzt. In Ruhe werden hier etwa 60-80 mal pro Minute kleine Stromstöße abgegeben. Wie durch ein Stromkabel werden diese durch Nervenbahnen zu den Herzmuskeln weitergeleitet. Wenn die Impulse bei den Muskeln ankommen, ziehen sich diese zusammen.
Untersuchung des Herzens
Eine wichtige Untersuchungsmethode des Herzens ist das das „Abhorchen“, die sogenannte Auskultation. Wenn sich zum Beispiel die Herzklappen nicht richtig schließen oder nicht richtig öffnen, kann man das von außen an Strömungsgeräuschen hören.
Auch die elektrischen Ströme, die durch das Herz fließen, können von außen gemessen werden. Die Aufzeichnung dieser Ströme wird „EKG“ genannt, das steht für Elektrokardiogramm. Wenn am Herzmuskel kaputt geht und die Ströme nicht fließen können, kann dies zu Veränderungen im EKG führen.
Eine weitere Untersuchungsmethode des Herzens ist die Ultraschalluntersuchung oder Echokardiographie. Hierbei kann man sich das Herz durch die Haut anschauen und auch den Blutstrom im Herzen darstellen. Man kann erkennen, ob sich der Herzmuskel an allen Stellen richtig bewegt und ob die Klappen richtig funktionieren.
Um die Funktion der Herzkranzgefäße zu untersuchen, kann eine sogenannte Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden. Hier habe ich den genauen Ablauf einer Herzkatheteruntersuchung näher beschrieben.